Zu Gast auf Hansch'Hus, im September 2014.

Die Hütte in der Schweiz, ohne Strom und ohne heißes Wasser.

Wieder dort.

Wir bauen eine Sauna im Wald, aus Plastik-Planen, Decken, Tannenzweigen und Holz. Wir wandern zu dem Berg-Dorf, in dem es Apfelmost gibt. Auf dem Weg dorthin schwärmen wir in Erinnerungen an den Apfelmost. Oben sind wir ein bisschen enttäuscht, dass der Apfelmost, den wir so gut in Erinnerung behalten hatten, gar nicht selbst gemacht ist. Oben ist es kalt, es zieht und ist windig. Wir haben eine Trompete mitgebracht. Wir stoßen an, mit Apfelmost.

Unten in der Hütte, in der wir schlafen: Da haben wir nicht nur eine Trompete, sondern dazu drei Gitarren, eine Cajón, zwei Ukulelen und eine Kazoo.

Wir sind Martin, Dani, Marissa, Maria, Philipp, Johannes, Miriam, Amélie, Johanna, Samira, noch ein Martin, Eugen, Martina, Alex, Simon. Marissa ist meine längste Freundin und das sind all die Freunde, die wir über die Jahre hinweg zusammen gesammelt haben.

Aus dem Fenster sieht man grüne Hügel, dunkel-grüne Wälder. Graue Gipfel, langsam werden sie weiß. Von draußen hört man Gelächter, von oben hört man jemanden Tischtennis spielen. Die Treppe ist alt und knarzt, eine Stufe bricht ein. Es gibt eine Dusche im Freien, steht man in ihr, sieht man die Scesaplana, den höchsten Berg um uns herum.

Weil wir die Zeit vergessen oder weil es dort keine Zeit gibt, brechen wir spät auf an einem Tag. Wir wandern los, besuchen eine Alm. Als es langsam dunkel wird, gehen wir zurück zur Hütte, Hansch'Hus ihr Name. Im Halbdunkel schreiten wir über die grünen Hügel an anderen, ebenso alten und ebenso schönen Hütten vorbei, über einen Fluss, einen Berg hinab, einen anderen hinauf. An einem Bienenstock vorbei. Wir sammeln Frauenmantel und daraus machen wir Tee.

Der Kamin raucht, im Ofen ist Holz. Einen Tag zuvor oder einen danach waren wir im Wald. Es hat geregnet und wir haben Holz gesammelt und gehackt. Wir haben ein Lagerfeuer gemacht, unten am Fluss. Im Feuer lagen Steine, die Steine haben wir dann in unsere Sauna gelegt und mit Wasser übergossen. Der Dampf riecht nach Minze oder Thymian, ist heiß und bleibt nicht lange in unserer Sauna.

Der Berg, über den die Sonne wandert, das ist der Katschlag. Zumindest vermute ich das. Das Mädchen mit der schönen Jacke und dem schönen Kleid, das ist Martina. Mit Apfelmost stoßen an: die beiden Martins, Amélie, Philipp und ich. Eugen schläft auf dem Sofa in der Stube.

Oben an der Straße stehen fünf Autos mit einem Memminger Kennzeichen.

Ein Platz voller Erinnerungen, jedes Jahr neue.
Wieder dort, wieder zurück.
Immer wieder und immer wieder gleich.